Immobilien-Giganten wollen fusionieren

Die Wohnungskonzerne Vonovia und Deutsche Wohnen planen den Zusammenschluss. Sie werben mit einer besseren Kommunikation, der Begrenzung von Mietsteigerungen bis 2026 und dem Verkauf von 20.000 ihrer rund 157.000 Berliner Wohnungen an das Land.

Diesen Deal feiern der regierende Bürgermeister Michael Müller und der Finanzsenator Matthias Kollatz gemeinsam mit den beiden Firmenchefs als großen Erfolg. Dabei sind die halbherzigen Zugeständnisse in Wirklichkeit ein Erfolg der Mieter*innenbewegung und der Kampagne Deutsche Wohnen & Co Enteignen.

Der Deal bleibt dennoch ein faules Ei. An den unbezahlbaren Mietpreisen wird sich nichts ändern und dafür erleben wir den Zusammenschluss zum Marktgiganten. Beide Unternehmen sind in ständiger Kritik aufgrund extremer Mietsteigerungen, vorgeschobener Modernisierungen, schlechtem Service oder falscher Abrechnungen. Dies soll sich nun schlagartig ändern? Und wer zahlt eigentlich die Kosten für den Zusammenschluss? Die Anleger vermutlich nicht - knapp eine Milliarde Euro schüttete Vonovia rechnerisch 2020 als Dividende aus - im Durchschnitt 200 € monatlich für jeden Haushalt.

Ich begrüße den Rückkauf von über 5800 Wohnungen im Falkenhagener Feld. Die öffentliche Hand kann für niedrige Mieten sorgen. Aber es ist auch Aufgabe der städtischen Wohnungsunternehmen für eine ordentliche Instandhaltung und Mietermitbestimmung zu sorgen.

Doch in ganz Berlin müssen Wohnungen bezahlbar sein. Die meisten Angebote liegen außerhalb des Innenstadtringes, also jene, die sowieso weniger lukrativ für die Konzerne sind. Und die SPD spielt dieses durchsichtige Spiel mit. Die Fusion soll dem Volksbegehren „Deutsche Wohnen & Co. Enteignen" den Wind aus den Segeln nehmen. Das eigentliche Ziel: die Vergesellschaftung zu verhindern.

Und gerade deshalb müssen wir jetzt weiter zusammenstehen und die Kampagne Deutsche Wohnen & Co Enteignen ins Ziel führen. Zeit für den Endspurt!